Virtuelle Festplatte mit einem Hotspare schützen
Wenn eine redundante virtuelle Festplatte mit einem RAID-Controller erstellt wird, besteht die Möglichkeit den Systembetrieb aufrecht zu erhalten wenn eine Festplatte fehlerhaft ist. Um dies zu bewerkstelligen, muss der virtuellen Festplatte ein Hotspare zugewiesen werden. Wenn eine Festplatte fehlerhaft ist, werden die redundanten Daten auf dem Hotspare neu erstellt, ohne dass der Systembetrieb unterbrochen wird.
Hotspare-Informationen
Ein Hotspare ist eine nicht verwendete physische Backup-Festplatte, die zur Neuerstellung von Daten einer redundanten virtuellen Festplatte verwendet werden kann. Hotspares bleiben im Standby-Modus. Wenn eine in einer virtuellen Festplatte verwendete physische Festplatte fehlerhaft ist, wird der zugewiesene Hotspare aktiviert, um die fehlerhafte physische Festplatte ohne Unterbrechung des Systems und ohne Benutzereingriff zu ersetzen. Wenn eine virtuelle Festplatte, die die fehlerhafte physische Festplatte verwendet, nicht redundant ist, gehen die Daten permanent verloren. Außer wenn Sie einen Backup besitzen, können die Daten nicht wiederhergestellt werden.
Die Hotspare-Implementierung ist unterschiedlich für verschiedene Controller. Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Abschnitten.
In den folgenden Abschnitten wird beschrieben, wie ein Hotspare zugewiesen wird:
Erwägungen zu Hotspares auf den Controllern PERC 3/SC, 3/DC, 3/QC, 4/SC, 4/DC, 4e/DC, 4/Di, 4e/Si, 4e/Di, CERC ATA100/4ch, PERC 5/E, PERC 5/i, PERC 6/E, PERC 6/I und CERC 6/I
Auf den Controllern PERC 3/SC, 3/DC, 3/QC, 4/SC, 4/DC, 4e/DC, 4/Di, 4e/Si, 4e/Di, CERC ATA100/4ch, PERC 5/E, PERC 5/i, PERC 6/E, PERC 6/I und CERC 6/I ist die Zuweisung eines Hotspare gleichbedeutend mit der Zuweisung einer physischen Festplatte zum Ersatz einer anderen physischen Festplatte, wenn diese ausfällt. Wenn sich mehr als eine redundante virtuelle Festplatte auf der physischen Festplatte befindet, werden alle redundanten Teile der physischen Festplatte neu erstellt.
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ANMERKUNG: Wenn Sie eine physische Festplatte neu erstellen, müssen Sie alle nicht redundanten virtuellen Festplatten (wie z. B. RAID 0) löschen, die sich auf der physischen Festplatte befinden, bevor die physische Festplatte neu erstellt werden kann. |
Wenn eine virtuelle Festplatte erstellt wird, können die in der virtuellen Festplatte enthaltenen physischen Festplatten unterschiedliche Größen aufweisen. Wenn einer virtuellen RAID 1- oder RAID 5-Festplatte ein Hotspare zugewiesen wird, braucht der Hotspare nur gleich groß (oder größer) als die kleinste in der virtuellen Festplatte enthaltene physische Festplatte zu sein.
Der Grund dafür ist, dass bei Verwendung von Controllern des Typs PERC 3/SC, 3/DC, 3/QC, 4/SC, 4/DC, 4e/DC, 4/Di, 4e/Si, 4e/Di, CERC ATA100/4ch, PERC 5/E, PERC 5/i, PERC 6/E, PERC 6/I und CERC 6/I einer virtuellen Festplatte physische Festplatten unterschiedlicher Größen zugewiesen werden können. Wenn jedoch eine kleinere physische Festplatte vollständig von einer virtuellen Festplatte in Anspruch genommen wird, werden alle Teile größerer physischer Festplatten, die nicht von der virtuellen Festplatte in Anspruch genommen wurden, unbrauchbar. Daher sind keine Daten auf den ungenutzten Teilen einer größeren Festplatte vorhanden, die neu erstellt werden muss. Eine redundante virtuelle Festplatte ist außerdem zu gleichen Anteilen über dessen physische Mitglied-Festplatten gestriped oder gespiegelt. Die Datenmenge, die eine Neuerstellung erfordert, wird daher nicht größer als die kleinste physische Festplatte sein.
Eine virtuelle RAID 10- oder RAID 50-Festplatte kann Bereiche enthalten, die physische Festplatten unterschiedlicher Größen aufweisen. In einem solchen Fall sollte der Bereich identifiziert werden, der die größte "kleine" physische Festplatte aufweist. Der Hotspare muss groß genug zur Neuerstellung dieser physischen Festplatte sein. Beispiel: Wenn ein Bereich drei physische Festplatten mit 60 MB, 60 MB und 40 MB aufweist, und ein anderer Bereich physische Festplatten mit 60 MB, 60 MB und 50 MB enthält, muss der Hotspare 50 MB groß oder größer sein.
Ein dedizierter Hotspare kann nur dem Satz virtueller Festplatten zugewiesen werden, die die gleichen physischen Festplatten teilen. Ein globaler Hotspare wird allen redundanten virtuellen Festplatten auf dem Controller zugewiesen. Ein globaler Hotspare muss gleich groß (oder größer) als die kleinste physische Festplatte aller virtueller Festplatten auf dem Controller sein.
Nachdem Sie einen globalen Hotspare zugewiesen haben, werden auf dem Controller erstellte neue virtuelle Festplatten unter den folgenden Umständen nicht durch den Hotspare geschützt:
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Der Controller ist ein SCSI-Controller und Partitionsgröße der Festplatte ist größer als der globale Hotspare. |
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Der Controller ist ein SAS-Controller und die Größe der Festplatte ist größer als der globale Hotspare. |
In diesem Fall kann die Zuweisung des globalen Hotspares rückgängig gemacht werden, nachdem eine neue virtuelle Festplatte erstellt wurde, und dann kann ein neuer, größerer Hotspare zugewiesen werden, um alle redundanten virtuellen Festplatten auf dem Controller zu schützen. Siehe "RAID-Controller-Technologie: SCSI, SATA, ATA und SAS", um zu bestimmen, ob der Controller SCSI- oder SAS-Technologie verwendet.
Auf den Controllern PERC 3/SC, 3/DC, 3/QC, 4/SC, 4/DC, 4e/DC, 4/Di, 4e/Si, 4e/Di und CERC ATA100/4ch wird der Zustand der virtuellen Festplatte erst dann aktualisiert, wenn der Controller einen E/A-Vorgang ausführt. Das heißt, wenn eine redundante virtuelle Festplatte auf einem dieser Controller herabgesetzt ist, wird der Hotspare nicht aktiviert, bis der Controller einen E/A-Vorgang ausführt. Weitere Informationen finden Sie unter "E/A- und Neustart-Anforderungen zum Feststellen von Statusänderungen physischer Festplatten".
Erwägungen zu dedizierten Hotspares
Die folgenden Erwägungen beziehen sich auf dedizierte Hotspares:
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Erwägungen zu RAID 10 und RAID 50. Wenn Sie eine virtuelle RAID 10- oder RAID 50-Festplatte erstellt haben, die seine physischen Mitglieds-Festplatten nicht vollständig in Anspruch nimmt, können Sie der virtuellen RAID 10- oder RAID 50-Festplatte keinen dedizierten Hotspare zuweisen. Storage Management lässt das Erstellen virtueller RAID 10- und RAID 50-Festplatten von unvollständigen physischen Festplatten nicht zu. Sie werden diese Situation daher nicht antreffen, wenn Sie Storage Management verwenden, um Ihre virtuellen Festplatten zu erstellen. Wenn die virtuelle RAID 10- oder RAID 50-Festplatte jedoch anhand einer anderen Anwendung erstellt wurde und unvollständige physische Festplatten enthält, wird es Ihnen nicht möglich sein, der virtuellen Festplatte einen dedizierten Hotspare zuzuweisen. |
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Erwägungen zu mehrfachen dedizierten Hotspares. Storage Management lässt das Zuweisen von mehr als einem dedizierten Hotspare an eine virtuelle Festplatte nicht zu. Auf einigen Controllern ist es möglich, das BIOS zum Zuweisen von mehr als einem dedizierten Hotspare zu verwenden. In diesem Fall erkennt Storage Management die im BIOS zugewiesenen Hotspares, lässt jedoch das Zuweisen zusätzlicher dedizierter Hotspares nicht zu. |
Zustand der physischen Festplatte, Warnungsmeldungen und Hotspares auf den Controllern PERC 3/SC, 3/DC, 3/QC, 4/SC, 4/DC, 4e/DC, 4/Di, 4e/Si, 4e/Di und CERC ATA100/4ch
Wenn einer virtuellen Festplatte ein Hotspare zugewiesen ist und eine physische Festplatte in der virtuellen Festplatte fehlerhaft ist, ändert sich der Zustand der fehlerhaften physischen Festplatte eventuell von Online zu Bereit, ohne den Zustand Fehlerhaft anzuzeigen. Dies tritt auf, wenn der Hotspare aktiviert wird, bevor die physische Festplatte den Zustand Fehlerhaft melden kann. Da der Zustand Fehlerhaft nicht gemeldet wurde, wird das Ereignis "2048" ("Das Gerät ist fehlerhaft: physische Festplatte") nicht erstellt.
Wenn der Hotspare aktiviert wird, ändert sich sein Zustand zu Neu erstellen. Wenn Sie das Ereignisprotokoll anzeigen und ein "Neuerstellungs"-Ereignis wie z. B. "2064" oder "2065" feststellen, können Sie annehmen, dass eine physische Festplatte fehlerhaft ist.
Erwägungen zu Hotspares auf den Controllern PERC 3/Si, 3/Di und CERC SATA1.5/6ch
Für die Controller PERC 3/Si, 3/Di und CERC SATA1.5/6ch wird einer virtuellen Festplatte ein Hotspare zugewiesen. Wenn eine physische Festplatte fehlerhaft ist, wird nur der Teil der physischen Festplatte, der die virtuelle Festplatte enthält, auf dem Hotspare neu erstellt. Daten oder Speicherplatz der physischen Festplatte, die nicht in der virtuellen Festplatte enthalten ist, werden nicht neu erstellt.
Auf den Controllern PERC 3/Si, 3/Di und CERC SATA1.5/6ch sind einzelne physische Festplatten eventuell in mehr als einer virtuellen Festplatte enthalten. (Die Zuweisung eines Teils einer physischen Festplatte an eine virtuelle Festplatte schließt nicht aus, dass der verbleibende Teil der physischen Festplatte von anderen virtuellen Festplatten verwendet wird.) Es werden nur die virtuellen Festplatten neu erstellt, die dem Hotspare zugewiesen sind. Wenn Storage Management verwendet wird, kann eine Festplatte, die auf einem Controller des Typs PERC 3/Si, 3/Di und CERC SATA1.5/6ch als Hotspare zugewiesen ist, nicht auch als physische Festplatte verwendet werden.
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ANMERKUNG: Beim Verwenden von BIOS auf einem Controller des Typs PERC 3/Si, 3/Di oder CERC SATA1.5/6ch ist es eventuell möglich, einen Hotspare von einer physischen Festplatte aus zu erstellen, die auch in einer virtuellen Festplatte verwendet wird. Aus Gründen der Übersichtlichkeit und zum maximalen Schutz von Daten lässt Storage Management es nicht zu, dass eine physische Festplatte gleichzeitig sowohl ein Hotspare als auch ein Mitglied einer virtuellen Festplatte ist. Wenn ein Hotspare zugewiesen wird, zeigt Storage Management die physischen Festplatten an, die nicht von einer virtuellen Festplatte verwendet werden. |
Größenanforderungen für globale Hotspares auf den Controllern PERC 3/Si, 3/Di und CERC SATA1.5/6ch
Wenn eine physische Festplatte als globaler Hotspare auf einem Controller des Typs PERC 3/Si, 3/Di bzw. CERC SATA1.5/6ch zugewiesen wird, sollte die physische Festplatte gleich groß oder größer als die größte physische Festplatte auf dem Controller sein.
Erwägungen zu dedizierten Hotspares auf den Controllern PERC 3/Si, 3/Di und CERC SATA1.5/6ch
Der selbe dedizierte Hotspare kann mehr als einer virtuellen Festplatte zugewiesen werden. In diesem Fall versucht der Hotspare alle Teile von redundanten virtuellen Festplatten neu zu erstellen, die sich auf einer fehlerhaften physischen Festplatte befinden. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass der Hotspare in der Lage ist alle virtuellen Festplatten neu zu erstellen, sollten Sie das Folgende durchführen:
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Erstellen Sie virtuelle Festplatten, die den gleichen Satz physischer Festplatten teilen. |
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Weisen Sie dedizierte Hotspares nur an die virtuellen Festplatten zu, die den gleichen Satz physischer Festplatten teilen. |
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Weisen Sie einen Hotspare zu, der groß genug ist, um die größte physische Festplatte in der virtuellen Festplatte neu zu erstellen. Wenn zum Beispiel die virtuelle Festplatte physische Festplatten mit 20 MB, 30 MB und 50 MB verwendet, muss der Hotspare 50 MB oder größer sein. |
Wenn der Hotspare zur Neuerstellung einer bestimmten virtuellen Festplatte aktiviert ist, steht er zur Neuerstellung anderer virtueller Festplatten nicht mehr zur Verfügung, falls eine zusätzliche physische Festplatte ausfallen sollte. Aus diesem Grund wird, nachdem ein Hotspare aktiviert wurde, die Zuweisung des Hotspares von den verbleibenden virtuellen Festplatten automatisch rückgängig gemacht. Um den Datenschutz aufrecht zu erhalten, muss ein neuer Hotspare hinzugefügt und den anderen virtuellen Festplatten zugewiesen werden.
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ANMERKUNG: Der Befehl "Dedizierten Hotspare zuweisen und die Zuweisung rückgängig machen" ist beim CERC SATA1.5/2s-Controller nicht verfügbar. |
Erwägungen zu globalen Hotspares auf SAS 6/iR
Mit dem SAS 6/iR-Controller können Sie zwei globale Hotspares zuweisen. Die Controller-Firmware speichert die Hotspare-Zuweisung auch noch, nachdem die als Hotspares zugewiesenen physischen Festplatten entfernt wurden. Mit anderen Worten nimmt die Firmware im Falle einer Festplattenentfernung möglicherweise an, dass ein Hotspare vorhanden ist, wenn dies in Wirklichkeit nicht zutrifft. In diesem Falle werden Sie eventuell von der Firmware daran gehindert, einen neuen globalen Hotspare zuzuweisen, da es der Firmware erscheint, als sei bereits ein globaler Hotspare zugewiesen worden.
Wenn eine physische Festplatte in einer redundanten virtuellen Festplatte ausfällt, wird die fehlerhafte Festplatte auf dem Hotspare neu erstellt. In diesem Falle weist die Controller-Firmware den Steckplatz, der die fehlerhafte Festplatte enthält, neu als den Hotspare zu. Unter diesen Umständen wird eine Festplatte, die nicht zuvor bereits als globaler Hotspare zugewiesen wurde, auf Grund von Ausfall oder Ausbau zu einem Hotspare.
Um sicherzustellen, dass die Controller-Firmware immer eine funktionsfähige physische Festplatte als globalen Hotspare aufweist, sind folgende Richtlinien zu beachten:
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Machen Sie beim Entfernen einer physischen Festplatte, die als globaler Hotspare zugewiesen ist, die Zuweisung des Hotspares vor dem Entfernen rückgängig, und weisen Sie eine andere physische Festplatte als globalen Hotspare zu. |
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Ersetzen Sie sofort alle physischen Festplatten, die ausgefallen sind oder entfernt wurden. Hierdurch wird sichergestellt, dass sich in einem Steckplatz, der von der Controller-Firmware als Hotspare interpretiert wird, eine funktionsfähige Festplatte befindet. |